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Montag, 2. Juli 2012

Google bringt eigene Android App für Google Analytics heraus

Es ist soweit: Google hat (endlich) eine eigene Google Analytics App für Android herausgebracht. Die App ist im Google Play Store kostenfrei zu haben und bietet einen eher kurzen Überblick über die aktuellen Zahlen aus dem Google Analytics Account.


Wer eine kompeltte Google Analytics Oberfläche in Form einer App erwartet, wird enttäuscht. Die neue Google Analytics App bietet einige Zahlen und Grafiken an, um das Wichtigste auf dem mobilen Gerät sehen zu können. Die App zeigt die aktuelle Anzahl der Besucher auf der Website (in Echtzeit) an, hat ein Dashboard für wichtigste Metriken und kann mit automatischen und manuellen Alerts über auffällige Veränderungen der Kennzahlen informieren. Wer genaue Zahlen und Analysen sehen will, muss weiterhin die Web-Oberfläche oder eine andere App für Google Analytics nutzen.


Echtzeit-Anzeige

Google hebt vor allem die Echtzeit-Anzeige hervor. Mit der App sehen Sie, ähnlich wie in der Web-Oberfläche, wie viele Besucher sich gerade auf Ihrer Seite befinden und welche Seiten die größte Aktivität haben.

Dashboard

Auf einem Dashboard können Grafiken (jedoch keine Zahlen-Tabellen) für mehrere Metriken untergebracht werden. Sie können jede Menge Metriken (in der App „Messwerte“ genannt) auswählen und auf dem Dashboard darstellen. Die Auswahl lässt sich über die Menü-Taste und „Grafik hinzufügen“ treffen und bietet Metriken in den Kategorien Besucher und Sitzung, Adwords, Seiten-Tracking, Ereignis-Tracking, Site Search, Ziele und E-Commerce. Diese Rubriken bieten dann Grafiken für die Darstellung von Metriken, die auch aus der Web-Oberfläche von Google Analytics bekannt sind. Alle aus der Web-Oberfläche von Google Analytics bekannten contentbezogenen Berichte fehlen in der App allerdings komplett.

Je Grafik lassen sich einige Einstellungen vornehmen. So können sie das Sampling Intervall (stündlich, täglich, wöchentlich oder monatlich), Erweiterte Segmente (alle Besuche, neue oder wiederkehrende Besucher, bezahlte und nicht bezahlte Suchzugriffe, Such-/Direkt-/Verweis-Zugriffe, Besuche mit Conversions, Besuche mit Transaktionen, Zugriffe von Mobilgeräten und Besuche ohne Absprünge), den Zeitraum (standardmäßig 15 Tage, sonst auch 1-8 Tage oder 1-6 Monate) auswählen. Außerdem lässt sich einstellen, ob auch die Daten vom aktuellen Tag mit dargestellt werden sollen, mit dem Hinweis, dass diese wegen der verzögerten Bearbeitung nicht ganz aktuell sein können.

Automatische Benachrichtigungen (Alerts)

Bei den Alerts (dt.: Benachrichtigungen) zeigt die Google Analytics App auffällige Veränderungen bei den Kennzahlen, welche auch unter „Radar“ in der Web-Oberfläche zu finden sind. Sind dort eigene Benachrichtigungen angelegt, zeigt die App diese ebenfalls mit an.

Kommentar

Wie bereits anfangs erwähnt, ist die neue Google Analytics App gut dazu geeignet, von unterwegs einige wichtige Kennzahlen im Auge zu behalten. Für komplexere Analysen reicht sie allerdings nicht. Ein weiteres Manko ist es, dass nur die im mobilen Gerät eingetragenen Google-Accounts benutzt werden können. Wer also auf dem Smartphone einen anderen Google-Account nutzt, als für Google Analytics, muss im Analytics die Rechte auch für das Smartphone-Account freigeben, um mit der App auf die Daten zugreifen zu können. Dies kann nicht in jeder Situation optimal sein, zum Beispiel wenn mehrere Analytics-Accounts überwacht werden sollen – hier ist dann die Freischaltung des Smartphone-Profils in jedem GA-Account notwendig. Wer jedoch nur ein Google Analytics Account überwachen und nur über die zahlenbezogenen Metriken oder Besucherzahl in Echtzeit informiert werden möchte, sollte die kostenlose App auf jeden Fall auf seinem Android-Smartphone oder Tablet haben.

Donnerstag, 7. Juni 2012

Adwords: Wieder Anpassungen bei Anzeigenrotation

Vor rund einem Monat hat Google Änderungen bei der Anzeigenrotation in AdWords angekündigt. Die leistungsunabhängige Anzeigenschaltung sollte nur noch 30 Tage lang aktiv sein und danach automatisch auf "Optimierung auf Click" umgestellt werden, vgl. http://dairmedia.blogspot.de/2012/05/adwords-anderungen-bei-der.html Da viele AdWords Nutzer die Änderung kritisiert haben, hat Google jetzt eine Änderung der Änderung angekündigt.

Wie Google im Inside AdWords Blog jetzt schreibt, richteten sich die Wünsche der Nutze auf zwei Punkte: Die fehlende Möglichkeit, dieses Verhalten der Anzeigenrotation abzustellen (opt-out) und die kurze Zeitspanne von 30 Tagen, die ja zum Testen der Anzeigen gedacht war. Dies will Google nun zum 11. Juni 2012 ändern.

Zum einen wird der Zeitraum auf 90 Tage verlängert. Das heißt, bei der Einstellung der Anzeigenrotation auf leistungsunabhängige Anzeigenschaltungwerden die Anzeigen nun 90 Tage lang gleichmäßig ausgeliefert, bevor Google die Auslieferung auf die automatische Optimierung "für Clicks" umstellt. Damit sollen Nutzer die Anzeigen selbst länger testen und optimieren können.

Zu Erinnerung: Der Zeitraum von 30 bzw. jetzt 90 Tage gilt für jede Anzeigengruppe unabhängig von einander und beginnt jedesmal von vorne, sobald Anzeigen der Anzeigengruppe geändert werden. Das heißt, es reicht eine neue Anzeige zu erstellen, eine bestehende Anzeige zu bearbeiten oder eine pausierte bzw. gelöschte Anzeige wieder zu aktivieren, um eine neue Zeitspanne von 90 Tagen für die leistungsunabhängige Anzeigenschaltung zu starten.

Weiterhin will Google eine Opt-out Möglichkeit anbieten, wenn die Nutzer diese Automatik in ihrem AdWords Konto nicht haben möchten. Aktuell ist dies nur per Formular möglich; Google gedenkt bei großer Interesse diese opt-out Möglichkeit auch in das AdWords Interface einzubauen.

Montag, 4. Juni 2012

Google Analytics Content Experiments löst Website Optimizer ab

Zum Wochenende hat Google eine Top-Nachricht für viele Web Analysten und Optimierer veröffentlicht: Der Google Website Optimizer wird eingestellt! Dafür soll Google Analytics ähnliche Funktionen unter der Bezeichnung „Content Experiments“ erhalten.

Es war schon etwas länger ruhig um den Google Website Optimizer. Das Tool wurde schon länger nicht mehr aktualisiert und bekam in letzter Zeit immer mehr Konkurrenz durch andere Tools, die teilweise auch mehr Funktionen oder Möglichkeiten zum Testen bieten. Kein Wunder also, dass Google hier jetzt nachbessert.

Im englischen Google Analytics Blog hat Google eine neue Funktion für GA angekündigt. Künftig sollen Webseiteninhalte direkt von hier aus gegeneinander getestet werden können. Die entsprechende Funktion nennt sich „Content Experiments“ und soll in den nächsten Wochen für alle GA-Nutzer ausgerollt werden. Zu finden soll sie sein unter „Content“ -> „Experiments“, so die englischen Bezeichnungen in der Menüstruktur.

Der Google Website Optimizer wird dagegen komplett eingestellt. Der Zugang zu diesem Tool soll nach dem 1. August 2012 nicht mehr möglich sein.

Was bietet Content Experiments?

Die neuen „Content Experiments“ unterscheiden sich laut Google von den üblichen A/B- und Multivariate Tests. [vgl. http://support.google.com/analytics/bin/answer.py?hl=en&topic=1745207&answer=1745147] Hier sollen nicht einfach nur zwei Seiten oder verschiedene Kombinationen von Inhalten auf einer einzelnen Seite gegeneinander getestet werden. Bei Content Experiments sollen bis zu fünf separate Seiten angelegt werden können, die jede über eine eigene URL erreichbar ist. Google liefert dann dem Nutzer eine dieser Seiten aus.

Nun, was muss ein Webseitenbetreiber also für einen Test leisten? Erstens muss jeder der Test-Varianten erstellt werden. Dabei muss sichergestellt werden, dass diese Varianten jede über eine eigene URL erreichbar sind. Ein Test wird in GA Content Experiments über einen Assistenten eingerichtet; hier müssen die URLs eingetragen werden. Zudem muss auf jeder der Seiten der Standard-Google-Analytics Tracking Code eingebunden werden. Auf die Original-Seite kommt zusätzlich noch ein Content Experiments Java Script Code, welcher den Test bzw. die Auslieferung der Test-Seiten letztendlich steuert. Dabei werden die Nutzer auf eine der Test-Varianten weitergeleitet. Google Analytics Tracking Code sorgt dann für das Sammeln der Daten.

Content Experiments vs. Website Otimizer

Der Vorteil von der Integration des Content Experiments ist sicherlich, dass bei der Analyse der Tests auf die GA-Daten zugegriffen werden kann. So können (benutzerdefinierte) Segmente und andere Metriken genutzt werden.

Eine weitere Ergänzung: Google will die Nutzer von Content Experiments dabei unterstützen, statistisch signifikante Ergebnisse zu bekommen bzw. zu erkennen. Dazu wertet das Tool die Daten automatisch aus, soll in den ersten zwei Wochen aber noch keinen Gewinner selbst bestimmen. Weiterhin sollen die Tests maximal 3 Monate lang laufen. Ein weiterer automatischer Eingriff seitens Google: Test-Varianten, die besonders schlechte Leistung bzgl. Zielerreichung haben, sollen weniger Traffik bekommen. Das hört sich ähnlich der automatischen Leistungsoptimierung bei Google AdWords an.

Einschränkungen

Content Experiments haben sicherlich auch einige Einschränkungen, die den einen oder anderen Nutzer nicht glücklich machen werden. Zum einen sind Multivariate Tests (noch) nicht möglich. Zum anderen ist der Tester durch maximal 5 Test-Varianten pro Test doch schon etwas eingeschränkt.

Weiterhin setzt Google eine Schranke für die Anzahl der gleichzeitig laufenden Tests: Nur 12 Tests können parallel in einem GA Profil laufen. Dies sollte jedoch für die meisten Nutzer ausreichen, zumal mehr (inaktive) Tests gespeichert werden können.

Die Auswahl der Ziele (Goals) aus GA ist ein großer Vorteil von Content Experiments. Allerdings ist es (derzeit) nicht möglich, E-Commerce Ziele für den Test auszuwählen. Hoffentlich wird diese Möglichkeit noch nachgereicht. Bisher sind nur „URL-Ziele“ (Erreichen einer bestimmten Seite) und Ereignisse als Ziele möglich.

Fazit

Content Experiments ist an vielen Stellen eine Verbesserung gegenüber des Website Optimizers. An anderen Stellen ist allerdings noch einiges zu tun. So fehlen noch einige Funktionen und der Einrichtungsassistent scheint noch nicht ganz einfach zu sein. Es wird auf jeden Fall spannend, wie sich das neue Tool entwickeln wird.

Links

Das offizielle Video zu Content Experiments